Leopoldina aktuell_2 2024 | Page 16

16 2 / 2024 // LEOPOLDINA / NEWSLETTER
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ – SCHLÜSSELTECHNOLOGIE FÜR ALLE INNOVATIONSFELDER
Künstliche Intelligenz ( KI ) entwickelt sich als Schlüsseltechnologie zum entscheidenden Faktor für Wertschöpfung und gesellschaftlichen Wohlstand . Wie es insgesamt um Deutschlands und Europas Wettbewerbsfähigkeit bei Forschung und Innovation steht , hat der diesjährige Gipfel für Forschung und Innovation am 22 . April im Rahmen der Hannover Messe diskutiert . Bundeskanzler Olaf Scholz sowie weitere hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft , Wissenschaft und Politik stimmten überein , dass Deutschland dringend Antworten auf die Frage benötigt : Wie kann es gelingen , das vorhandene Potenzial von KI zu heben ?
Zur Veranstaltung ist das Impulspapier „ K ³ – Innovationen in Deutschland “ erschienen . Im ersten Teil finden sich Thesen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit . Sie sind das Ergebnis von Fachinterviews und von vier vorbereitenden Fachveranstaltungen . Der zweite Teil illustriert anhand von Trends und Kennzahlen , wie es um Rahmenbedingungen , Kompetenzen und Kooperationen im Bereich KI in Deutschland steht .
■ ART / Foto : David Ausserhofer | Stifterverband
Impulspapier „ K ³ – Innovationen in Deutschland “

Datenzugang und -verknüpfung für die Forschung erleichtern

Die angespannte Lage der öffentlichen

Haushalte , Herausforderungen wie der Klimawandel oder geopolitische Konflikte und die daraus resultierende zunehmende gesellschaftliche Verunsicherung erfordern mehr denn je effektives und kosteneffizientes politisches Handeln . Eine wichtige Voraussetzung dafür ist eine datenbasierte Evaluierung geplanter oder bereits beschlossener politischer Maßnahmen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und kollateralen Folgen .
Im neuen Policy Brief in der Reihe „ Leopoldina Fokus “ erläutern die Wirtschaftswissenschaftlerin und Leopoldina-Vizepräsidentin Regina T . Riphahn ML , der Bio- und Medizininformatiker Roland Eils ML und der Rechtswissenschaftler Jürgen Kühling , wie ein Forschungsdatengesetz ( FDG ) ausgestaltet sein muss , um diesen politischen und gesellschaftlichen Anforderungen seitens der Wissenschaft Rechnung tragen zu können .
Entscheidend ist aus Sicht der drei
Expertinnen und Experten eine sektorund ressortübergreifende Zusammenarbeit bei der Erarbeitung eines Gesetzentwurfs . Das FDG sollte es der Forschung ermöglichen , Daten aus verschiedenen Quellen sowie über verschiedene Rechtsgebiete und föderale Ebenen hinweg verknüpfen zu können .
Dafür befürworten die Fachleute die Einrichtung eines German Micro Data Center ( GMDC ), das als zentrale Datentreuhandstelle im Gespräch ist . Nach ihrer Einschätzung ist gegenwärtig in Deutschland die strenge Auslegung der Datenschutzvorgaben ein limitierender Faktor . Dabei zeigen Beispiele aus europäischen Nachbarländern , dass eine forschungsfreundliche Ausgestaltung bestehender gesetzlicher Regelungen bereits heute datenschutzkonform möglich ist .
■ CWI
Leopoldina Fokus „ Das Forschungsdatengesetz “
ALLEA
Akademiennetzwerk besteht 30 Jahre
Das europäische Akademiennetzwerk ALLEA feierte am 22 . und 23 . Mai anlässlich seiner Generalversammlung in Berlin sein 30-jähriges Bestehen . Ein öffentliches Symposium , das von Leopoldina-Vizepräsidentin Ulla Bonas ML eröffnet wurde , widmete sich den Herausforderungen der europäischen Forschungszusammenarbeit angesichts eines sich verändernden geopolitischen Umfelds . Ein hochrangig besetztes Podium , unter anderem mit CERN-Generaldirektorin Fabiola Gianotti und Katja Becker ML , Präsidentin der Deutschen Foschungsgemeinschaft , diskutierte über das Spannungsfeld zwischen internationaler Kooperation , Forschungssicherheit und Wissenschaftsfreiheit .
Die Generalversammlung wurde von den drei deutschen Mitgliedern des Netzwerks ausgerichtet : Akademienunion , Junge Akademie und Leopoldina . Annette Grüters-Kieslich ML wurde für eine weitere Amtszeit in den Vorstand von ALLEA gewählt .
■ CHW