12 1 / 2025 // LEOPOLDINA / NEWSLETTER
Verantwortung für das archäologische Erbe
Diskussionspapier befasst sich mit Kulturgutschutz in der Ausbildung
Das archäologische Erbe ist auf globaler Ebene und auch in Deutschland erheblich bedroht . Verantwortlich dafür sind in erster Linie Bauaktivitäten , Konflikte sowie der Klimawandel , die den Druck kontinuierlich erhöhen .
Obwohl kompetent ausgebildete Archäologinnen und Archäologen eine wesentliche Rolle für den Erhalt dieses Erbes spielen , werden sie bislang nicht ausreichend auf den Kulturgutschutz vorbereitet . Genau auf diesen Missstand macht das Diskussionspapier „ Die gemeinsame Verantwortung für das archäologische Erbe : Warum der archäologische Kulturgutschutz besser in die akademische Ausbildung integriert werden muss “ aufmerksam .
Darüber hinaus unterstreicht das von der Arbeitsgruppe „ Archäologisches Kulturerbe “ initiierte Papier die überragende Bedeutung universitärer Lehre : Rund zwei Drittel der später in der Archäologie Beschäftigten werden bei Denkmalbehörden , Grabungsfirmen oder Museen tätig sein und sind dort unmittelbar mit Schutz- und Er-
Ausgrabung des zweiten Grabs der Wartbergkultur aus Schmerlecke , die Ortschaft liegt in Nordrhein-Westfalen .
Foto : M . M . Rind , 2009 | LWL-Archäologie für Westfalen haltungsfragen konfrontiert . Um diesen Anforderungen besser zu entsprechen , fordert das Diskussionspapier eine enge Kooperation zwischen Universitäten und relevanten Institutionen .
Zudem wird die Einrichtung eines Gremiums der archäologischen Fachbereiche vorgeschlagen , das sich systematisch für die Einbindung des Kulturgutschutzes in das Studium einsetzt . Zusätzlich wird angeregt , ein Forum „ Archäologischer Kulturgutschutz “ einzurichten , das den Austausch zwischen
Archäologie und nicht universitären Akteuren ausweiten soll . Auf diese Weise können bereits früh die Kompetenzen vermittelt werden , die notwendig sind , um das archäologische Erbe auch in der Praxis effektiv zu schützen .
■ CBR
Diskussionspapier „ Die gemeinsame Verantwortung für das archäologische Erbe “
Wirtschaftliche Anreize für neue Antibiotika
Seit 1980 wurden kaum neue Klassen an antimikrobiellen Medikamenten entwickelt . Ein Grund sind ökonomische Hürden , die Forschung und Entwicklung bremsen . Ein aktueller „ Leopoldina Fokus “ zeigt wirtschaftliche Anreize für die Entwicklung neuer Antibiotika auf .
Für Pharmaunternehmen ist dieser Prozess teuer und riskant . Da neue Antibiotika sparsam eingesetzt werden müssen , um die Gefahr von Resistenzen zu minimieren , rentieren sich die hohen Forschungs- und Entwicklungskosten nicht . Die Folge : Die Industrie hat sich weitgehend aus der Antibiotikaentwicklung zurückgezogen . Damit schwindet auch wertvolle wissenschaftliche Expertise .
Um die Entwicklung neuer Wirkstoffe voranzutreiben , schlagen der Wirtschaftswissenschaftler Dietmar Harhoff ML , die Chemikerin und Virologin Helga Rübsamen-Schaeff ML und der Mikrobiologe Axel A . Brakhage ML im Policy Brief gezielte Förderansätze vor . Dazu gehören das Subskriptionsmodell , das für entwickelnde Unternehmen jährliche
Einnahmen garantiert , Meilensteinzahlungen , die während des Entwicklungsprozesses finanzielle Sicherheit bieten , sowie Markteintrittsprämien für erfolgreiche Markteinführungen . Zur Umsetzung regen die drei Leopoldina-Mitglieder die Gründung einer europäischen Agentur , zum Beispiel unter dem Dach der European Health Emergency Response Authority ( HERA ), an . ■ RED
Fokus „ Neue antimikrobielle Wirkstoffe “